WAS IST EIGENTLICH PHYTOTHERAPIE?
Bei Phytotherapie (griech. phyton = Pflanze, therapeia = Pflege) handelt es sich um die Pflanzenheilkunde, also die Verwendung von Heilpflanzen als Arzneimittel. Sie gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und wird in allen Kulturen angewendet. Je nach Kulturkreis und Tradition kommen dabei spezifische heimische Pflanzen zum Einsatz. In unserem Kulturkreis begann Paracelsus (1493-1541) in seinem Werk Herbarius mit der Systematisierung der heimischen Heilpflanzen. Lange Zeit galt die Phytotherapie in Europa als die wichtigste Medizin. Sie verlor jedoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts an Relevanz, durch zunehmende Zuwendung zu den Naturwissenschaften. Heute wenden sich Therapeuten und Ärzte wieder vermehrt der Phytotherapie zu und setzen Phytopharmaka häufiger ein.
Je nach Pflanze und Indikation können verschiedene Pflanzenbestandteile verwendet (Samen, Blüten, Blätter, Rinde, Wurzeln), die auf unterschiedliche Weisen zubereitet werden (Tee, Tinktur, Ätherisches Öl, Extrakt, Pulver, Salbe). Bei einigen der verwendeten Pflanzen und Wirkstoffen gibt es wissenschaftliche Belege zur Wirkungsweise, bei anderen dienen ausschließlich Erfahrungswerte und überlieferte Traditionen als Grundlage zur Anwendung. Dies liegt meist an technischen Schwierigkeiten beim Wirkungsnachweis.
Von Vorteil ist die vergleichsweise kostengünstige und einfach verfügbare Anwendbarkeit von phytotherapeutischen Arzneimitteln, sowie das breite Wirk- und geringe Nebenwirkungsspektrum im Vergleich zu synthetischen Medikamenten.
In meiner Praxis setzte ich die Phytotherapie meist unterstützend zu anderen Methoden ein. Z.B. bei der Ausleitung von Giftstoffen, zur Linderung von Hauterkrankungen oder zur Stabilisierung des gesamten Organismus.